Traumatisch erlebte Geburt
Viele Mütter beschäftigt die Frage, warum sie mit der Geburt ihres Babys, die schon Wochen oder Monate zurück liegt, an Lebensfreude und Zuversicht verloren haben.
Das Erlebte fühlt sich immer noch unreal, weit weg oder taub an. Die Emotionen lassen sich schwer kontrollieren und die Gefühle gegenüber Baby und Partner lassen sich kaum in Worte fassen.
Ob eine Geburt als traumatisch erlebt wurde oder nicht, liegt allein im Empfinden der Frau.
Dieser Satz ist häufig zu finden, wenn es um die Aufarbeitung von Geburtserlebnissen geht.
Und die Väter?
Für einen Vater kann sich eine Geburt auch traumatisch anfühlen.
Unvorhersehbare Wendungen im Geburtsprozess können rasch dazu führen, dass der Mann wie ohnmächtig und hilflos daneben steht, obwohl er seine Familie begleiten und beschützten wollte.
Die Ambivalenz der Emotionen unter einen Hut zu kriegen, fällt schwer.
Eigentlich sollte ich glücklich sein
Ist doch alles gut gegangen
Hauptsache gesund
Nun guck mal wieder nach vorn, das Leben geht weiter
Diese tröstenden Worte sind sicher gut gemeint. Mir geht es jedoch um dieses ABER, das die jungen Eltern beim Erzählen von der Geburt oft so hartnäckig begleitet. Es ist eben nicht alles gut!
Besonders schwierig ist es für die Mütter, wenn sie durch operative Eingriffe die ersten Momente von ihrem Baby getrennt sind.
In der Begleitung traumatischer Geburtserfahrungen liegt mir am Herzen, undramatisch und einfühlsam das Erlebte in die eigene Lebensgeschichte zu integrieren.
Kaum etwas geschieht ohne Grund.
Was dürfen wir aus solchen Erfahrungen lernen?
Wie gestärkt gehen wir daraus hervor?
Und wie stolz können wir im Nachhinein auf uns sein!